Pädagogisches Selbstverständnis

Unser pädagogisches Selbstverständnis baut auf einem Zitat von Hermann Hesse auf:
„Alle Natur, alles Wachstum, aller Friede, alles Gedeihe und Schöne in der Welt beruht auf Geduld, braucht Zeit, braucht Stille, braucht Vertrauen.“

Wir sehen unsere vorrangige Aufgabe zum einen darin, die Kinder in ihren Entwicklungsschritten zu begleiten und zu unterstützen und zum anderen, ihnen Sicherheit und Geborgenheit zu geben.

Wir schätzen Kinder als eigene Persönlichkeiten und nehmen jedes Einzelne mit all seinen Fragen, Äußerungen Gefühlen, Stärken, Schwächen und Eigenarten wahr. Wir begleiten und unterstützen, motivieren und beobachten die Kinder mit großer Aufmerksamkeit.

Wir essen gemeinsam, beteiligen die Kinder an den vorbereitenden Tätigkeiten, sie lernen, sich an- und auszuziehen, wir singen, schauen Bücher an, spielen, experimentieren, toben und lachen. Die Kinder lernen so, im Rahmen der alltäglichen Dinge des Lebens, die Welt zu verstehen. Durch selbstständiges Ausprobieren bilden sie sich in jeder Sekunde, Minute und Stunde.

Das tägliche Beisammensein, das Miteinander und die Kommunikation untereinander, fördert die Rücksichtnahme, die Toleranz und die Hilfsbereitschaft anderen gegenüber, dadurch aber auch die eigene Konfliktfähigkeit. Die Kinder sollen sich als Teil einer Gruppe erleben und Sozialverhalten erlernen und vertiefen.

Wir sind selbstverständlich offen für Kinder mit Behinderungen und einem besonderen Förderbedarf.

Bereits vor der Eröffnung unserer Kindertagesstätte in unseren neuen Räumlichkeiten im April 2018, haben wir seit 2009 in der Kinderkrippe „Die Kleinen Strolche“ sehr gute Erfahrungen mit der gemeinsamen Erziehung von Kindern mit und ohne Förderbedarf sammeln können. Wir erleben jeden Tag, dass die Unbefangenheit des miteinander Umgehens in diesem Alter noch besonders ausgeprägt ist. Durch das gemeinsame Spielen und Lernen bekommen die Kinder viele Anregungen und versuchen diese nachzuahmen. Je früher gemeinsame Erziehung beginnt, umso offener gehen Kinder und Erwachsene miteinander um.

Eingewöhnung

Um den Eltern und Ihrem Kind einen leichten und liebevollen Übergang von der Familie zur Krippe oder dem Kindergarten zu ermöglichen, stehen wir in einem ständigen Kontakt mit Ihnen.
Die Eingewöhnung erfolgt im Kindergarten je nach den individuellen Bedürfnissen des Kindes und in der Krippe nach dem „Berliner Eingewöhnungsmodell“.
Dieses Modell ist speziell für Kinder unter drei Jahren entwickelt worden und basiert auf der Bindungstheorie nach J. Bowlby.

Doch egal ob in der Krippe oder dem Kindergarten, für Ihr Kind sind Sie als Vater oder Mutter die wichtigste Bezugsperson. Nur Sie können Ihrem Kind die nötige Sicherheit geben, die es für seine Eingewöhnung in der Einrichtung braucht.

Das eine Kind braucht kürzere, das andere längere Zeit, um sich in den neuen Räumen und unter neuen Kindern und Erwachsenen wohlzufühlen. Jede Trennung ist ein kleiner Abschied und die Tränen der Trauer oder des Protestes gehören dazu. Oft fällt den Eltern der Abschied schwerer als den Kindern. Während bei den Kindern die Tränen schon nach wenigen Minuten und Augenblicken getrocknet sind, verlassen die Eltern die Einrichtung mit dem Bild des weinenden Kindes. Daher bieten wir Ihnen ein kurzes Telefonat an, um Ihnen mitzuteilen, wie es Ihrem Kind geht.

Was uns uns sehr am HERZEN liegt:

„Nehmen Sie sich Zeit, damit wir Schritt für Schritt einen guten Einstieg in die neue Lebensphase, gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Kind bieten können!“
Um diese sanfte Eingewöhnung gewährleisten zu können, starten nicht alle Kinder am gleichen Tag. In der Praxis bedeutet dies, dass wir die neuen Kinder zeitlich versetzt in Absprache mit Ihnen aufnehmen.

Zusammenarbeit mit Familien

Für die Umsetzung unseres pädagogischen Konzeptes ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern besonders wichtig. Folgende Formen der Elternarbeit finden in unserer Einrichtung statt:

Tür- und Angelgespräche

Diese kurzen Gespräche in der Bring- und Abholphase dienen dazu, Informationen über das aktuelle Befinden des Kindes zu bekommen bzw. weiterzugeben.

Elternabende

Diese Form der Elternarbeit verbinden wir mit den Begriffen Elterninformation und Elternbildung. Unsere pädagogische Arbeit und pädagogischen Themen werden den Eltern nahegebracht.

Einzelgespräche mit Eltern-/paaren

Hier findet ein Austausch zwischen ErzieherInnen und Eltern über die aktuelle Entwicklung eines Kindes statt. Wir unterstützen und ergänzen die Eltern in ihrer Erziehungsarbeit und versuchen, einen eventuellen Förderbedarf frühzeitig zu erkennen und Lösungsmöglichkeiten zu besprechen.

Vor Aufnahme des Kindes in der Krippe erfolgt ein ausführliches Aufnahmegespräch, um Informationen über Gewohnheiten und Rituale des Kindes zu erhalten.

Umgang mit Krankheit

Das Immunsystem unserer jungen Krippenkinder und Kindergartenkinder ist noch im Aufbau und daher sind sie noch häufiger von Krankheiten betroffen als wir Erwachsenen. Kranke Kinder benötigen Ruhe und Zeit, um sich zu Hause zu erholen – nur so kann sich das Immunsystem entwickeln. Daher bitten wir Sie, alle folgenden Verhaltensmaßregeln zu beachten:

1

Kinder mit Fieber gehören nicht in die Einrichtung bzw. müssen abgeholt werden.

2

Gleiches gilt für Kinder, die sich innerhalb der letzten 24 Stunden übergeben haben oder Durchfall hatten.

3

All diese Kinder sollen erst dann wieder zu uns in die Einrichtung kommen, wenn sie mindestens 24 Stunden (ohne Medikament) fieberfrei und frei von Erbrechen und Durchfall sind, um so eine ständige Ansteckung der Erzieher und Kinder zu vermeiden.

4

Wir verabreichen keine Medikamente! In Ausnahmefällen ist eine ärztliche Bescheinigung des Arztes notwendig, um die Medikamenteneinnahme abzusichern. Die Einnahme von Medikamenten macht eine Unterschrift seitens der Eltern notwendig, da diese die Verantwortung übernehmen.

Das Schlafbedürfnis von Kindern in der Krippe

Ihre Kinder verbringen 4-6 Stunden in unserer Krippe. Wenn das Kind in die Krippe kommt, muss sein Schlafrhythmus mit dem Rhythmus der Kinderkrippe, mit dem seiner Familie und ihrer Arbeit in Einklang gebracht werden. Dies ist nicht immer einfach, aber möglich.
Wir möchten mit Ihnen gemeinsam dafür Sorge tragen, dass die Kinder ausreichenden und erholsamen Schlaf bekommen, damit sie sich wohlfühlen, damit sie lernen und sich gut entwickeln können – zuhause und in der Krippe.

Ausgeschlafen geht´s mir gut. Dann bin ich offen für etwas Neues, ich bin wach, kann lernen, mir ist nicht kalt und ich habe Freude an anderen Menschen.
(Verein für Kinder e.V.)

Der Übergang in die Schule

Das letzte Jahr im Kindergarten ist sowohl für die Kinder als auch für die Eltern und Erzieher eine aufregende Zeit. Die Kinder freuen sich in der Regel über ihre neue Rolle, genießen es, nun zu den „Großen“ zu gehören und blicken mit Spannung auf die baldige Einschulung.

In unserer Einrichtung heißen die Kinder, die zur Schule kommen „die großen Füchse“. Diese Gruppe trifft sich einmal in der Woche.
Für uns Pädagoginnen ist es wichtig, „die großen Füchse“ besonders in ihrem Selbstbewusstsein zu festigen. Für die kommenden Schulkinder liegt uns die soziale, emotionale Stärkung ebenso am Herzen wie angemessene kognitive Förderung, das Lebenspraktische Lernen und die Umwelterziehung.

Die Kinder benötigen in dieser, wie in jeder Entwicklungsphase, Verständnis und Geduld von uns Erwachsenen. Sie sollen angstfrei und gespannt in die Schule gehen. Positive Rückmeldungen, wie: „Du schaffst das“, „Das kannst du schon“, „Ich traue es dir zu!“ ermutigen die Kinder.

Im Alltag und bei den Treffen bekommen „die großen Füchse“ anspruchsvollere Aufgaben in allen Entwicklungsbereichen. Das sind nicht nur Angebote zur Konzentration und Ausdauer, zu Farben, Formen, Buchstaben, Zahlen und Zeichen, zum Ordnen, Vergleichen, Messen, sondern Sie lernen auch zuzuhören und vor der Gruppe zu sprechen und sie können den jüngeren Kindern helfen. Das Arbeiten mit dem Technikturm, das Benutzen von Werkzeug, sprachliche Bildung, wie Reimen und Geschichten erzählen, gehören ebenso dazu wie eine altersgemäße Verkehrserziehung und Besuche der Schule. Der ein oder andere Ausflug im Rahmen von Umwelterfahrungen und eine Verabschiedungsveranstaltung dürfen natürlich auch nicht fehlen.